Podium Brake: Konzert im KoBi voller Highlights (Musikschule Wesermarsch)

Podium Brake
Konzert mit „Catch the music“
-von Evelyne Wurm-

„Catch the Music“ – so heißt eines der wenigen verbliebenen Akkordeon-Ensembles im Norden. Die Formation begeistere jetzt das Publikum mit einem gut besuchten Konzert in der Aula des Kobi-Gebäudes in Brake am vergangenen Sonnabend, den 18. November.

Die Mitwirkenden bewiesen wieder einmal, dass das Akkordeon mehr ist als eine altbackene Erinnerung. Mit ihrem ansprechenden und hochkarätigen Programm trafen sie den Nerv der Zuhörerinnen und Zuhörer. Neben vier „normalen Akkordeons“ war auch das seltener zu hörende Bass-Akkordeon im Einsatz.

Den Auftakt machten die Dalmatinischen Tänze von Adolf Götz (Arrangement Stefan Hippe). Mysteriöse Klänge schwebten durch den Raum. Bereits bei diesem ersten Stück fiel die orchestrale Gestaltung auf, die das Ensemble den Stücken zu verleihen vermochte. Moderator Wolfgang Spauszus klärte fachkundig über diesen Umstand auf: „Der Unterschied zwischen Kammermusik und orchestraler Besetzung liegt in der Mehrfachbesetzung einzelner Stimmen.“

Die folgende „Serenade opus 22“ von Antonin Dvořák (Arrangement Stefan Hippe) entführte mit ihrem Melodienreichtum in die versunkene Welt von Böhmen und Mähren. Die „Variationen in Blue“ des eigentlich landläufig für seine Blasorchesterstücke bekannten Komponisten Jacob de Haan ließen es moderner und jazziger werden (Arrangement von Helmut Quakernack).
„Jenny Hopkins“ – ein Thema des 2020 verstorbenen Komponisten und Akkordeonisten Georg Espitalier aus Bremen arrangierte Heike Schwarting unter Einfluss irischer Weisen. Vollends sprang der Funke auf singwillige Anwesende bei Leonard Cohens „Hallelujah“ über. Nach Ausflügen in die Klezmer-Musik oder dem Stück „The Rose“ von Janusz Wojtarowicz (Arrangement Heike Schwarting) durfte einer natürlich zum Abschluss nicht fehlen: Astor Piazolla, unbestrittener König des argentinischen Tangos und Bandoneon-Meister, war mit dem Stück Tango Nuevo „Zita“ in einer Bearbeitung von Marc Belder zu erleben.

Natürlich gab es Zugaben und Geschenke für den Moderator. Ein Halstuch und Tee, damit er sich in kalten Kirchen nicht erkältet während der Konzerte. Und Musikschulleiter Thomas Schröder bekam auch Geschenke, weil man ja in seinem Büro proben darf. Und natürlich gab es ganz viel Applaus für ein tolles Ensemble. Und ein weiteres Mal die Erkenntnis: Musik ist etwas Wertvolles. Sie bringt Menschen sinnvoll zusammen und ist eine Möglichkeit, der Welt für einen Moment „abhanden zu kommen“ (Gustav Mahler).

Mitwirkende:
Akkordeon 1: Heike Schwarting
Akkordeon 2: Oliver Voigt
Akkordeon 3: Dörte Dittjen
Akkordeon 4: Detlef Schwarting
Bass-Akkordeon: Kristin Kahnert
Moderation: Wolfgang Spauszus